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Das
Märchen vom zehnten
Bauern
Von Thomas Poppe - Danke für die freundliche Bereitstellung - http://www.paungger-poppe.com/
Bauer im Einklang
mit der Natur
Es war einmal,
keine tausend Meilen von hier, da lebte ein Bauer, der weithin dafür bekannt
war, besondere und ganz eigene Wege zu gehen. Gesegnet mit besonderen
Fähigkeiten, mit der Gabe des Weitblicks und des Tiefblicks konnte er alle Dinge
gleichsam "zusammen" sehen - Sommer und Winter, nasse Felder und trockene
Steppen, reiche Ernten und magere Jahre, Nutzpflanzen und "Schädlinge". Hinter
allen Gegensätzen und Widersprüchen erkannte er die Einheit, das Verbindende,
den verborgenen Sinn hinter dem scheinbar Sinnlosen. "Das Glück im Unglück" war
ihm vertraute Wirklichkeit.
Sein Tun war beseelt von einer tiefen Liebe zu allem, was lebte und
wuchs, was atmete und reifte. "Natur" war für ihn nur ein anderes Wort für "die
Geschenke Gottes" - das Wort "Machet Euch die Erde untertan" hatte er stets
verstanden als Aufforderung zu Miteinander und Dankbarkeit, nicht als Weisung,
Mensch und Natur zu unterwerfen.
Er war stolz
darauf, als Bauer leben zu dürfen, und empfand auch das als eine Art Geschenk,
fast als unverdientes Privileg, aller harten Arbeit zum Trotz. Das Gefühl
bevorzugter Behandlung durch das Schicksal bezeugte er im Alltag durch große
Bescheidenheit und unaufdringliche Freundlichkeit. Er war ein Ruhepol mitten in
einem unruhigen Meer, das bange darauf wartete, ob der Sturm am Horizont sich
verziehen würde - oder doch nicht... Er war mit sich im Reinen.
Und er besaß eine
grenzenlose Neugier auf alle Dinge zwischen Himmel und Erde - wie sie uns doch
allen zu Eigen ist, wenn wir ihr nur Raum zur Entfaltung geben. "In hundert
Jahren haben wir genug Zeit zum Schlafen", sagte er der Familie stets, wenn sie
wieder einmal große Augen machten, weil er etwas Neues ausprobierte - eine
besondere Züchtung, eine neue Technik, einen neuen Pferdewagen.
Manchen Menschen,
die ihn nicht so gut kannten, war er ein wenig unheimlich, denn er konnte
offenbar in vieler Hinsicht die Zukunft vorhersagen. Dass diese Fähigkeit
natürlich auch Folge durchaus "weltlicher" Eigenschaften war, erkannten nur die
Wenigsten. Wer nämlich die Dinge in Kreisläufen und Zusammenhängen sieht, wer
mit Gelassenheit und Objektivität an sie herangeht, vor allem aber wer die Dinge
zu Ende denkt, der mag durchaus wie jemand erscheinen, der mit Hellsicht begabt
ist, wenn Verwirrung und Betäubung das Normale ist. Wie dem auch sei: Er konnte
vor allen Dingen die Wahrheit hinter dem Schein, das Echte hinter den Kulissen
erfühlen und erkennen. Diese Fähigkeit war ihm selbst ein wenig rätselhaft, denn
sie offenbarte sich manchmal als leise Stimme in seinem Kopf, die ihm direkt
übersetzte, was er gerade von seinem Gegenüber zu hören bekam. War der jeweilige
Gesprächspartner aufrichtig, schwieg die Stimme. Bekam er Lügen oder unlogisches
Geplapper zu hören, dann half ihm die Stimme augenblicklich, das Gehörte zu
verstehen, indem sie Übersetzungshilfe leistete. Das war manchmal recht lustig,
weil die Stimme sofort losplapperte, wenn beispielsweise jemand einen Satz mit
"Ja, aber..." begann. Sofort raunte der Übersetzer: "Er meint: Nein!"
Meistens aber machte der Übersetzer den Bauern etwas traurig, weil er allzu
oft die eigentlichen Motive seines Gegenübers erfuhr - hinter den schönen
Worten. Wenn ihn zum Beispiel der Metzger freundlich mit "Guten Morgen! Wie geht
es Dir heute?" begrüßte und der Übersetzer sofort sagte: "Er meint: Hoffentlich
kauft er diesmal etwas mehr als sonst..." Manchmal wünschte sich der Bauer, der
kleine Übersetzer in seinem Ohr möge sich einen Urlaub gönnen. Aber der
Übersetzer blieb sein Schicksal und sein Gefährte.
Der
Bauern-Vertreter Eines Tages
versammelten sich alle zehn Landmänner des Großen Tals im Dorfwirtshaus, um der
Einladung eines fliegenden Händlers zu folgen und seinen Reden zu lauschen. Auch
unser Freund, der zehnte Bauer, wollte hören, was es Neues gäbe. Der elegant
wirkende Fremde stellte sich vor als DER VERTRETER und er sei gekommen, um den
Anbruch einer gesegneten "neuen Zeit" zu verkünden und auch den Landwirten in
diesem verträumten, fast vergessenen Weltenecke zur Seite zu stehen, auf dass
ihr ehrbarer Berufsstand "am allgemeinen Fortschritt der Menschheit teilhabe",
wie er sich ausdrückte.
Mitten im Rund der Bauern saß er, vor sich auf dem Tisch aufgebaut
das offenbar einzige Utensil, das er mitgebracht hatte - ein tiefschwarz
glänzender, auf den Kopf gestellter Zylinderhut.
Anflüge von
Neugier, verschlossene Skepsis, gespielte Gelassenheit - all das stand in den
Gesichtern der Bauern zu lesen. Auch Hoffnung natürlich, denn ihr Stand gehört
zwar zu den vornehmsten und wichtigsten der Menschheit, gleichwohl dünn gesät
sind jene, die sich dessen auch bewusst sind und seine Arbeit von Herzen zu
schätzen wissen. Kaum ein Beruf muss so sehr auf öffentlichen Dank und Ehren
verzichten - ja im Gegenteil: Froh sein müssen sie, dass "Du Bauer!" nicht mehr
so oft als Schimpfwort geschleudert wird wie es noch bis vor kurzem und in den
vermeintlich "besseren Kreisen" der Fall war.
Doch wenden wir
uns jetzt dem VERTRETER und seinem Anliegen zu: Bevor noch das erste Wort fiel,
tauchte er die Hand tief in den Hut und zog einen schweren Papiersack heraus,
der wohl seine 20 Kilo wog. Er riss ihn mit geübtem Schwung auf, schöpfte eine
Handvoll blau schimmernder, streng riechender Körnchen hervor, blickte
triumphierend in die Runde und summte mit sanftem, bedeutungsschweren Bariton:
"Meine Herren, wir haben die Endlösung für alle Eure Probleme ...
Kunst-Dünger!"
Augenblicklich
erhob der Übersetzer sein Stimmchen im Kopf des Bauern: "Ich habe die Endlösung
für meine Probleme und die meiner Herren..."
Nach fein
dosierter Kunst-Pause fuhr der Vertreter fort: "Ein magischer Stoff, das
Zaubermittel der neuen Zeiten - es lässt Eure Feldfrüchte doppelt so schnell
wachsen, doppelt so groß werden und Euren Gewinn nicht verdoppeln, - nein,
verdreifachen! Ja, Ihr könnt damit jetzt sogar zweimal im Jahr die Ernte
einfahren! Oh ja, natürlich hat er seinen Preis, aber bei diesen goldenen
Aussichten werden Euch die paar Silberlinge nicht reuen. Und damit werden wir
obendrein das Problem des Hungers in der Welt lösen!"
Der
Übersetzer: "Wir haben es hergestellt, also möchten wir es auch verkaufen. Und
das am liebsten in jedem Jahr mehr und mehr. Nichts sonst interessiert uns.
Hunger in der Welt? Nur ein Hundertstel aller Ausgaben für Waffen, nur ein
Zentel weniger Fleisch essen in der Welt und aller Hunger in der Welt wäre
gebannt. Aber das sagen wir Euch nicht."
"Da wurde
vorgesorgt"
Neun Bauern
flüsterten untereinander, bekamen glänzende Augen und rieben sich die Hände, der
zehnte Bauer jedoch stand auf und bat ums Wort. Mit ruhiger, fester Stimme sagte
er: "Die Natur liebt uns und sorgt für uns, wie jeder von uns täglich erleben
darf. Zwangsernährung und Überfütterung der Pflanzen, die Sie uns hier
vorschlagen, haben ebenso zwangsläufige Folgen. Die Natur erkennt die
übergroßen, schwachen und leblosen Früchte in ihrer Weisheit als Kunstprodukt,
als krank und krankmachend. Sie wird in ihrer Weisheit und Großzügigkeit sofort
aufstehen und sich in unserem Namen wehren. Sie wird genau angepasste
Gegenmaßnahmen ergreifen und viele Pflanzen und Tiere schicken und fördern, die
einerseits für Ausgleich im Boden und in unserem Körper sorgen und andererseits
solche Früchte ausrotten sollen. Warum also uns auf einen solchen Krieg gegen
die Natur einlassen, wenn wir die Folgen jetzt schon kennen?"
Die neun Bauern rutschten unbehaglich hin und her, die unverblümte
Rede des zehnten Bauern war ihnen etwas peinlich. Der Vertreter aber setzte ein
mildes Lächeln auf und sagte: "Keine Sorge, lieber Herr, wir wissen das längst,
dafür ist vorgesorgt", griff wiederum tief in den Zylinder hinein und zog
mehrere Dosen, Tüten und Sprays hervor, deren Etiketten wenig Großgedrucktes,
viel Kleingedrucktes und jeweils einen kleinen Totenkopf aufwiesen. "Damit
werdet Ihr alle Schädlinge und Unkräuter in Nullkommanix los, die Euch der
Früchte Eurer Mühen und Investitionen berauben wollen. Sparsam in der Anwendung,
kostengünstig in der Anschaffung!"
Der
Übersetzer: "Wir schaffen ein Problem, wir verdienen am Problem, wir suchen eine
Lösung, wir verdienen an der Suche nach der Lösung, wir bekämpfen das Symptom,
wir verdienen an der Symptombekämpfung, wir schaffen neue Probleme, wir
verdienen an den neuen Problemen. Viel Geld, viel Umsatz!"
Neun Bauern
murmelten ihre Anerkennung ob dieser Weisheit und Voraussicht, der zehnte Bauer
aber sprach: "Solchermaßen gezogenen Feldfrüchten fehlt jegliches innere Leben,
das der Mensch braucht. Es fehlt an allem, diese Früchte sind nicht nur keine
Lebensmittel. Das ist Gift und nicht Speise."
Der Vertreter
hatte sich offenbar gut vorbereitet und nur auf diese Worte gewartet. Er griff
in den Zylinder und zog eine Handvoll bunter Döschen und Schachteln heraus: "
Aber kein Problem! Dieselben großartigen Firmen, die Euch die Düngemittel und
Pestizide schenken, haben jahrzehntelang brillante Forschungsarbeit geleistet.
Sie haben wunderbare Nahrungsergänzungsmittel entworfen, die alle Mängel
ausgleichen. Und so fügt sich alles in schönster Ordnung: Ihr könnt Eure Preise
niedrig halten, bleibt konkurrenzfähig und schafft obendrein noch viele
Arbeitsplätze in der chemischen Industrie. Das lässt einen doch mit ruhigem
Gewissen schlafen, oder?"
Der
Übersetzer: "Wir haben jahrzehntelang brillante Forschungsarbeit geleistet und
Nahrungsergänzungsmittel entworfen, die den Mangel, den wir selbst erzeugen,
ausgleichen. Mittel, die zusammenfügen, was wir zerstört haben. Wir wissen
genau, wie aus Mangel und Müdigkeit Gold wird. Unser Gold, Eure
Betäubung."
Neun Bauern
nickten zustimmend - und reagierten etwas ungehalten, als der zehnte Bauer
wieder das Wort ergriff und zu Bedenken gab: "Alle diese Pestizide sammeln sich
in den Erntefrüchten, in der Erde, im Wasser, in der Luft, in den Tieren, im
Körper des Menschen und machen uns krank. Die Nahrungsergänzungsmittel kann der
Körper gar nicht erkennen, der Mangel bleibt und macht den Körper dick und
süchtig bei seinem ständigen Versuch, aus den leeren Früchten das Lebendige
herauszuholen."
Mittel gegen
Wehwechen
Der
Vertreter nickte verständnisvoll, zog einen riesigen Sack voll bunter
Medikamentenpackungen aus dem Zylinder und sprach gönnerhaft: "Ist bekannt, ist
erledigt, ist vorgesorgt, werter Herr. Die Firmen, die Euch die Düngemittel,
Pestizide und Nahrungsergänzungen bringen, die sind nicht faul gewesen. Sie
haben keine Mühen und Kosten gescheut und in langjähriger und entbehrungsreicher
Forschungsarbeit herausgefunden, wie man mit all den kleinen Wehwehchen und
Allergien und dem Übergewicht fertig wird. Sie sehen, wir haben an alles
gedacht!" Sein Gesicht strahlte jene Freude aus, die empfindet, wer seine
Arbeit gut macht, wer in ihr aufblüht und sicher ist, der Menschheit Gutes zu
tun.
Der
Übersetzer: "Wir verdienen an der Zerstörung, wir verdienen am Aufbau, wir bauen
aber nur halb auf, weil wir dann an den ständigen Reparaturen verdienen.
Symptombekämpfung - das ist das Zauberwort!"
Die neun Bauern
spürten diese innere Kraft und waren's zufrieden. Der zehnte Bauer sagte mit
leiser, aber fester Stimme: "Ihre Medizin kuriert nur die Symptome der
Krankheiten, gesund wird davon niemand, obendrein bringen uns die Nebenwirkungen
um. Warum teuer kurieren, wenn krank werden so leicht zu vermeiden
wäre?"
Des Vertreters
Hand war schon im Zylinder verschwunden, noch bevor der zehnte Bauer seinen Satz
beendet hatte: "Hier sind die neuen Medikamente, die alle Nebenwirkungen der
alten Medikamente im Schach halten und ausmerzen - teilweise noch bevor sie
überhaupt auftreten!" rief er triumphierend in die Runde.
Der
Übersetzer: "Wir verdienen an der Zerstörung, wir verdienen am Aufbau, wir bauen
nur halb auf, weil wir dann an den ständigen Reparaturen verdienen".
Abhängigkeit
Und so ging das eine Weile fort. Der Vertreter bemühte sich, die
neuesten Errungenschaften und Lösungen fü die selbstgemachten Probleme aus
seinem Zylinder zu holen und immer wieder entgegnete der kluge Bauer mit
nüchternen und einfachen Worten.
Der Vertreter
erzählte von bereinigten geraden Flächen, von betonierten Wasserläufen,
asphaltierten Wegen und großen Traktoren. Den dadurch entstehenden Problemen und
Folgekosten konterte der Vertreter mit staatlichen Förderungen in
Milliardenhöhe. Er appellierte an den Pioniergeist der Bauern, an deren Stolz
und an deren Sicherheitsbedürfnis. Er versprach künstliches Viehfutter, bestes
Saatgut, Antibiotika, Gentechnik und gesteigerte Einnahmen bei weniger Arbeit.
Die neun Bauern
waren zufrieden, der zehnte Bauer aber holte tief Luft: "Das ist bedingungslose
Abhängigkeit, in die wir uns begeben sollen, das ist tiefste Sklaverei.
Abhängigkeit von den Banken, von Brüssel, von den Wissenschaftlern, von der
Pharmazie, von staatlichen Förderungen, von den Saatgut-Herstellern, von den
Maschinenbau-Firmen, von Subventionen, von Pensionszahlungen, von Krankenkassen,
von Tierärzten, von Psychotherapeuten, die unser schlechtes Gewissen beruhigen
müssen. Niemand ist dann mehr sein eigener Herr!"
Der Vertreter
schlug kurz die Augen nieder: "Warum so schwarz sehen? Wir sehen hier Sicherheit
und Fortschritt. Ich sehe Vernetzung, Globalisierung und fröhliches Miteinander
zu aller Nutzen. Man wird sich von allen Seiten um Sie kümmern und für Ihr
Wohlergehen sorgen! Schließlich sorgen Sie ja als Gegenleistung für unser aller
täglich Brot und sichern obendrein zahllose Arbeitsplätze!"
Der
Übersetzer: "Jajaja, schon gut, Sie haben ja recht. Aber wen juckt es?"
Die Reaktion der
Bauern
Nachdem sich der
Vertreter wieder gefasst hatte, griff er ein letztes Mal in den Zylinder und zog
eine kleine Flöte hervor. Leise begann er darauf zu spielen - und zu Melodie und
Takt eines uralten Liedes standen der Reihe nach die neun Bauern auf und folgten
dem Vertreter. Sie hatten sich nunmehr "freiwillig entschlossen", ihm zu folgen,
ein jeder aus seinem besonderen Beweggrund.
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Einem gefiel
der Gedanke, endlich einmal als "fortschrittlich" zu gelten und nicht mehr nur
als "dummer Bauer".
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Den zweiten
Bauer trieb die Gier nach Geld und Gut und Förderungsmitteln, denn er hatte
gehört, dass man sogar fürs Nichtstun und für brachliegende Felder bezahlt
bekam.
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Der dritte
Bauer wollte nicht zugeben, dass er kaum etwas vom Kauderwelsch des Vertreters
verstanden hatte. Er machte mit, weil die Mehrheit immer recht
hat.
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Der vierte
Bauer hatte eine große Familie zu ernähren. Ihn trieb die Angst um,
wirtschaftlich Schiffbruch zu erleiden und das Wort "Abhängigkeit" klang in
seinen Ohren eher wie ein Versprechen denn als Drohung.
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Der fünfte
Bauer wollte es schon lange aller Welt beweisen, vor allem seinen Eltern, dass
er zu "etwas" taugte. Selbstzweifel trieben ihn in die Arme des Vertreters.
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Der sechste
Bauer vertraute blind jeder Form von "wissenschaftlicher Erkenntnis" und hatte
schon als kleines Kind aufgehört, auf die innere Stimme zu hören, die uns alle
retten würde.
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Der siebte
Bauer hatte sich vom autoritären, selbstgewissen Auftreten des Vertreters
beeindrucken lassen. Für ihn konnte sich nicht irren, wer den Mut hat, einen
solchen Auftritt hinzulegen.
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Der achte
Bauer folgte dem Vertreter, weil er Angst hatte, allein dazustehen, und die
Fragen des zehnten Bauern waren ihm zu frech und respektlos erschienen, als
dass er sich vorstellen konnte, "so jemanden" als Wegbegleiter zu
erwählen.
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Der neunte
Bauer folgte dem Vertreter, weil ihn der Klang der Flöte völlig verzauberte.
Er dachte sich: "So wunderschön! Wer so musiziert, ist gewiss meines
Vertrauens würdig, denn böse Menschen haben keine
Lieder."
Der zehnte Bauer
blieb sitzen und sah den anderen Neun und dem Vertreter nachdenklich nach. Dann
stand er auf, kehrte auf seinen kleinen Hof zurück, und fuhr fort, nach den
zeitlos gültigen Methoden seiner Vorväter sein goldenes Handwerk zu betreiben.
Früchte und Gemüse anzubauen, die alle Kraft einer gesunden Erde in sich trugen.
Echte Mittel fürs Leben, die den Menschen gesund erhalten und gesund machen.
Unterstützt von den guten Gedanken der Menschen, die seine Arbeit zu schätzen
wissen.
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