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Kunibert

Es war einmal ein altes Schloss,
und Kunibert, so hiess der Boss.
Er hatte Maegde, er hatte Knechte,
und eine Frau, das war das Schlechte.

Ihr Mund war breit, ihr Hals war lang,
und es klang scheusslich, wenn se sang!
Drum zielte er mit Korn und Kimme,
und Wut auf sie, das war das Schlimme.

Es machte bumm, natuerlich lauter,
da viel se um, zum Himmel schaut er,
und spricht, das Auge voll Gewaesser:
Vielleicht singt se da oben besser!


Der Tauchenichts (frei nach Schiller)

"Wer wagt es, Knappersmann oder Ritt,
zu schlunden in diesen Tauch?
Einen gueldenen Becher habe ich mit,
den werf ich jetzt in des Meeres Bauch!
Wer ihn mir bringt, ihr Mannen und Knaben,
der soll meine Tochter zum Weibe haben!"

Der Becher flog.
Der Strudel zog
ihn hinab ins greuliche Tief.
Die Maenner schauten,
weil sie sich grauten,
weg.
Und abermals der Koenig rief:
"Wer wagt es, Knippersmann oder Ratt,
zu schlauchen in diesen Tund?
Wer's wagt-das erklaer ich an Eides Statt -
darf kuessen meins Toechterleins Mund!
Darf heiraten sie. Darf mein Land verwalten!
Und auch den Becher darf er behalten!"

Da schlichen die Mannen
und Knappen von dannen.
Bald waren sie alle verschwunden.---
Sie wussten verlaesslich:
die Tochter ist graesslich!-
Der Becher liegt heute noch unten...


Das Gewitter (frei nach Ludwig Uhland)

Urahne, Grossmutter, Mutter und Kind
in dumpfer Stube versammelt sind.-

's ist Mittwoch. Da hoert man von Ferne
ein leises Grollen. Mond und Sterne
verhuellen sich mit schwarzen, feuchten
Wolkenschleiern. Blitze leuchten.
Und es sind versammelt in dumpfer Stube
Urahne, Grossmutter, Mutter und Bube.-

Das Gewitter kommt naeher mit Donnerschlag-
und noch fuenf Minuten bis Donnerstag!

Es heult der Sturm, es schwankt die Mauer,
der Regen prasselt, die Milch wird sauer-,
und in dumpfer Stube - jetzt wissen wir's schon -
sind Urahne, Grossmutter, Mutter und Sohn.

Ein furchtbarer Krach! Ein Blitz schlaegt ein!
Der Urahne hoert was und sagt: "Herein!"-
Die dumpfe Stube entflammt und verglimmt
mit Urhammel, Grossbutter, Butter und Zimt...


Die Ballade vom Ritter Kunkel

Es ritt der edle Ritter Kunkel
durch einen Wald, der still und dunkel.
Als ploetzlich jaeh und ungestuem
ein grauslich graues Ungetuem,
ein richtig schlimmes Drachenvieh,
das Feuer, Gift und Galle spieh,
sich fliegen naeherte dem Reiter
und sprach: "Bis hierher und nicht weiter!"

Der edle Ritter zog am Zuegel,
dann seinen Degen
stieg vom Buegel
und mutig, ohne banges Zagen
ging er dem Drachen an den Kragen.
Gar bald gelangs ihm hintern Ohrn
das Scheusal schmerzhaft anzubohrn,
worauf es "AU" schrie nach dem Stich
und flugs nach oben hin entwich.

Der Ritter reinigte den Degen
und ritt, nun auf befreiten Wegen,
dorthin, wohin er vorhin wollte
(wozu es fast nicht kommen sollte).

Das Volk begruesste ihn mit Tuechern
und bald schrieb man von ihm in Buechern
, weil er der erste war, wie's hiess,
der einen Drachen steigen liess.


Zu spaet

Die alten Zaehne wurden schlecht,
und man begann, sie auszureissen.

Die neuen kamen grade recht,
um mit ihnen ins Gras zu beissen.


Einsamkeit

Einsam irr ich durch die Gassen,
durch den Regen, durch die Nacht.
Warum hast du mich verlassen,
warum hast du das gemacht?
Nichts bleibt mir als mich zu graemen,
gestern sprang ich in den Bach.
Um das Leben mir zu nehmen,
doch der Bach war viel zu flach.

Einsam irr ich durch den Regen,
und ganz feucht ist mein Gesicht.
Nicht allein des Regens wegen,
nein, davon alleine nicht.
Wo bleibt Tod im schwarzen Kleide,
wo bleibt Tod und toetet mich?
Oder besser noch uns beide.
Oder besser, erstmal dich.


Die Kuh

Auf der saftig gruenen Wiese
weidet ausgerechnet diese
eine Kuh,
eine Kuh.

Ach, ihr Herz ist voller Sehnen,
und im Auge schimmern Traenen
ab und zu,
ab und zu.

Was ihr schmeckte, wiederkautse
mit der Schnauze, dann verdautse
und macht muh,
und macht muh.

Traeumend und das Maul bewegend
schautse daemlich in die Gegend,
grad wie du,
grad wie du.


Ritter Fips und sein anderes Ende

Es stand an seines Schlosses Bruestung
der Ritter Fips in voller Ruestung.

Da hoerte er von unten Krach
und sprach zu sich: "Ich schau mal nach!"
und lehnte sich in voller Ruestung
weit ueber die erwaehnte Bruestung.

Hierbei verlor er alsobald
zuerst den Helm und dann den Halt,
wonach-verfolgend stur sein Ziel-
er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
als drittes nun auch noch sein Leben,
an dem er ganz besonders hing---!

Der Blechschaden war nur gering...

Schlussfolgerung:
Falls fallend Du vom Dach verschwandest,
so brems, bevor Du unten landest.


Das Pechmariechen

Zu Ostern in Hersfeld die Mutter spricht:
"Bald ist es Zeit für's Festtagsgericht!
Drum gehe, Mariechen, hinab in den Keller
und fülle mit Sauerkraut hier diesen Teller."

"O Mutter, o Mutter, mir träumte neulich
von einem Mann - der Mann war abscheulich!
Ach, laß uns den Keller vergessen:
woll'n wir was anderes essen.!"

"Mein Kind, mein Kind, ich seh es genau:
du kommst in die Jahre, wirst langsam Frau,
siehst überall Männer, die lauern -
geh, hol von dem Kraut, von dem sauern!"

Mariechen tut es - sie schreitet hinab,
hinab in den Keller, der finster wie's Grab.
Hier füllt sie den Teller, den Teller von Blech -
doch solang sie auch füllt, 's kommt kein Mann,
so'n Pech!


Der rötliche Mars und die Venus

Früher zogen Mars und Venus -
wann es war, kann man nur ahnen -
eng beieinander und in Liebe
ihre vorgeschriebnen Bahnen.

Plötzlich kam ein fremder Körper,
der sich zwischen beide zwängte
und den Mars von seiner Venus -
oder umgekehrt - verdrängte.

Dieser Fremdling war die Erde!
Und sie machte sich noch breiter,
und der Mars entschwand der Venus
immer weiter, immer weiter.

Und die Sehnsucht nach der Freundin
hat den Mars schon fast getötet;
doch - erblickt er sie von ferne,
sehn wir, wie er zart errötet


Die polyglotte Katze

Die Katze sitzt vorm Mauseloch,
in das die Maus vor kurzem kroch,
und denkt: "Da wart nicht lang ich,
die Maus, die fang ich!"
Die Maus jedoch spricht in dem Bau:
"Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau!
Ich rühr mich nicht von hinnen,
ich bleibe drinnen!"
Da plötzlich hört sie - statt "miau" -
ein laut vernehmliches "wau-wau"
und lacht: "Die arme Katze,
der Hund, der hatse!
Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen,
anstatt vor meinem Loch zu sitzen!"
Doch leider - nun, man ahnt's bereits -
war das ein Irrtum ihrerseits,
denn als die Maus vors Loch hintritt -
es war nur ein ganz kleiner Schritt -
wird sie durch Katzenpfotenkraft
hinweggerafft! - - -
Danach wäscht sich die Katze die Pfote
und spricht mit der ihr eignen Note:
"Wie nützlich ist es dann und wann,
wenn man 'ne fremde Sprache kann...!"


Der König Erl

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht ?
Es ist der Vater. Es ist gleich acht.
Im Arm den Knaben er wohl hält,
er hält ihn warm, denn er ist erkält'.
Halb drei, halb fünf. Es wird schon hell.
Noch immer reitet der Vater schnell.
Erreicht den Hof mit Müh und Not---
der Knabe lebt,das Pferd ist tot!

(Frei nach Johann Wolfgang von Frankfurt)


Warum die Zitronen sauer wurden.....

Ich muß das wirklich mal betonen:
Ganz früher waren die Zitronen
(ich weiß zwar nicht genau mehr wann dies
gewesen ist) so süß wie Kandis.

Bis sie einst sprachen: „Wir Zitronen,
wir wollen groß sein wie Melonen!
Auch finden wir das gelb abscheulich,
wir wollen rot sein, oder bläulich!"

Gott hörte oben die Beschwerden
und sagte: „Daraus kann nichts werden!
Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!"
Da wurden die Zitronen sauer...