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Koalabärchen in Not

Alles begann damit, dass das schlaue Krokodil die Menschen belauschte, die auf dem großen Dampfer den Fluss herunter kamen.
Sie unterhielten sich über die Nutzbarmachung des Urwaldes, und über das gute Holz der Eukalyptusbäume. Der Dicke mit der roten Nase sagte zu den anderen Männern: "Stellt euch vor, Möbel kann man daraus herstellen, die sehr viel Geld einbringen. Die Reichen auf dieser Welt werden sich danach reißen ihre Wohnung zu schmücken, mit Schränken und Kommoden aus solchem edlen Holz."
Die Worte der Menschen ließen dem Krokodil die Schuppen zu Berge stehen.
Es überlegte nicht lange. Es musste umgehend gehandelt werden. Und so machte sich das große Reptil auf den Weg in den Busch, um sofort den Koalas von dieser schrecklichen Neuigkeit zu berichten.
Es war sofortiges Handeln nötig.
Koalabären gibt es nur in Australien. Dieser Erdteil liegt ganz weit weg von Deutschland, auf der anderen Seite unserer Erdkugel.

Der Chef der Koalabären rief sofort alle erwachsenen Artgenossen zusammen und besprach das Problem.
Eine große Urwaldversammlung sollte dazu beitragen, die drohende Not von den Tieren abzuwenden.
Und so kam der Tag, an dem die erwachsenen Koalas in den Busch zogen, um sich zu beraten. Die Aufsicht, für ihre zurück gelassenen Kinder, übergaben sie dem alten und erfahrenen Koala-Opa Paul.
Für den Koala-Opa war es gar nicht leicht, auf so viele kleine Koalabärchen aufzupassen. Obwohl sie als schwerfällig und langsam gelten, musste Opa Paul doch manchmal ein lautes Machtwort sprechen.

Flitzi war das jüngste Bärchen, doch entgegen jeglicher Koalabärenart, sehr lebhaft und ausgelassen. Deshalb hatten ihm seine Eltern bestimmt auch den Namen Flitzi gegeben. Ständig krabbelte er von einem Ast zum anderen und Opa Paul hatte seine liebe Not, den Kleinen vorm herunterfallen zu bewahren.

Ein älteres Koalabärchen fragte den Opa, was denn die Eltern so wichtiges im Busch zu tun haben - und Paul erklärte es ihnen:

"Hört her Kinder, ihr sollt wissen, daß unser Leben und unsere Freiheit im Urwald bedroht sind. Das schlaue Krokodil, welches die Sprache der Menschen versteht, hat vor ein paar Tagen ein Schiff auf dem Fluß gesehen, ist neugierig heran geschwommen und konnte die Menschen belauschen, die auf dem Schiff standen und sich unseren schönen Urwald ansahen.
Sie sprachen darüber, was man doch aus den alten Eukalyptusbäumen alles herstellen könnte.
Teure Möbel, für die Wohnungen der Reichen, zum Beispiel.
Stellt euch mal vor, sie kommen mit ihren großen Sägen, den lauten Maschinen und zerstören unseren Wald. Wir hätten dann keine Nahrung mehr, könnten nirgends mehr klettern und müßten alle sterben."

Die Bärchen wurden sehr traurig.
Darüber, ihren Lebensraum zu verlieren, hatten sie noch nie nachgedacht.
Klein - Flitzi, der Vorwitzige, hatte sofort eine Idee: "Weißt du was Opa, wir vertreiben die Menschen ganz einfach!"
"Wie willst du das denn machen?"
"Wir vertragen uns mit allen Tieren des Waldes und jagen den Menschen so einen Schrecken ein, daß sie flüchten und sich nie wieder blicken lassen."

"Weißt du Flitzi", antwortete ihm der kluge, alte Opa Paul "wir warten mal ab, welche Idee die Eltern von der Buschversammlung mitbringen. Viele Tiere haben auch viele Ideen und zu dieser Versammlung sind ja schließlich auch die klugen Schlangen, die flinken Spinnen, die pfiffigen Dingos, die mutigen Kängurus und viele andere Tiere gekommen. Wartet die Nacht ab und ihr werdet mehr wissen."

So war es dann auch. Ein lautes Rascheln in den dicken und riesigen Bäumen kündigte die Heimkehr der Koala-Eltern an. Alle Kinder warteten gespannt auf das, was bei der Versammlung besprochen wurde.

Flitzis Vater sprach als erster zu den Kindern und den Alten.
"Wir haben beschlossen, unseren Wald nicht kampflos den geldgierigen Menschen zu überlassen. Die Menschen, die unseren Wald abholzen wollen, nehmen keine Rücksicht auf uns Tiere. Sie wollen nur viel Geld verdienen und zerstören den Lebensraum von vielen Tierarten. Also heißt das für uns, zusammenhalten und den Menschen einen Denkzettel verpassen."
Voller Überzeugung, dass sein Plan Erfolg haben könnte, sprach er weiter:
"Wir warten ab, bis die ersten Menschen in unseren Wald eindringen. Sie werden dann von den Stechmücken erwartet. Die stechen so tolle zu, daß die Männer mit den Motorsägen sich immerzu jucken müssen und gar nicht ans Absägen denken können. Sollte das nicht helfen, dann kommen die Schlangen und wickeln sich um ihre Beine, sie fallen hin und stechen sich an den Dornen der Sträucher und wenn ihnen immer noch nicht die Lust am Fällen unserer Bäume vergangen ist, kommen die Dingos und beißen sie in die Beine. Wir hoffen, daß man so die räuberische Gesellschaft loswerden kann."

Die kleinen Koalas fanden diese Idee fabelhaft und der Koala-Chef erklärte den Bärchen, daß man nur stark sein kann, wenn man zusammenhält.
Flitzi flüsterte dem Opa Paul ins Ohr: "Siehst du Opa, so dumm war meine Idee gar nicht" und Opa Paul schaute stolz auf das Enkel-Bärchen.



Nun hofften alle Tiere des Australischen Urwaldes, daß ihr Plan gelingt, und die räuberischen Menschen für immer in die Flucht geschlagen werden können.